Peter Turrini, geboren am 26. 9. 1944 in St. Margarethen in Kärnten, aufgewachsen in Maria Saal. Matura 1963 in Klagenfurt. Von 1963 bis 1971 Arbeit in verschiedenen Berufen: Holzfäller, Stahlarbeiter, Werbetexter, Hotelsekretär. Bereits als Jugendlicher hatte Turrini Kontakt zu dem Künstlerkreis um den Komponisten Gerhard Lampersberg. 1971 machte sein erstes Theaterstück „Rozznjogd“ bei der Uraufführung Furore und wurde rasch zum Repertoirestück des Gegenwartstheaters. Turrinis Stücke und Fernsehfilme provozierten mehrfach Skandale, trotzdem konnte er sich als Dramatiker etablieren; übersetzt in 30 Sprachen, wird er auch im Ausland viel gespielt. Als Drehbuchautor ist er ebenfalls erfolgreich: Die sechsteilige Fernsehserie „Alpensaga“, 1974–1979 entstanden, wurde in 21 Ländern ausgestrahlt; zehn Jahre später, nach Konflikten um die Serie „Arbeitersaga“, Rückzug aus dem Medium. Der politisch engagierte Schriftsteller, der in der Öffentlichkeit und den Medien Stellung für die Linke bezieht, lehnte im Januar 2000 die Annahme des Kärntner Landesordens in Silber ab, weil dieser vom Landeshauptmann Jörg Haider verliehen wurde. Im Wintersemester 2002/03 übernahm er die Poetik-Dozentur an der Universität Tübingen; seit 2005 ist er Mitglied in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Turrini lebt als freier Autor in Wien und Reitz (Weinviertel). Ehrendoktorwürde der Universität Klagenfurt (2010).
* 26. September 1944
von Michael Töteberg
Essay
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